ABSTRACTS FÜR DAS PROGRAMM FÜR ZAHNÄRZTINNEN UND ZAHNÄRZTE

Mobirise

Dr. Ralf Krug

Bewährte und spezielle Techniken zur Restauration tiefer Zahndefekte

Den eigenen Zahn behalten zu können, ist für viele unserer Patienten äußerst wichtig. Für Zähne mit ausgedehntem koronalem Substanzverlust gestaltet sich die restaurative Versorgung allerdings oft schwierig. Wird in diesen Fällen eine koronale Neuversorgung als unsicher angesehen, sollten zusätzliche präprothetische Maßnahmen zum Einsatz kommen. Techniken, wie die chirurgische Kronenverlängerung oder das Anheben des tiefsten Defekts mit Komposit (marginal box elevation), sind weitgehend etabliert, können aber nicht in jedem Fall gleich vorhersagbar angewendet werden. Eine Ergänzung kann daher eine geringfügige "Koronal-Bewegung (sog. Extrusion) der verbliebenen Zahnwurzel sein. Der betroffene Zahn wird anschließend in der Regel durch eine Wurzelkanalbehandlung (mit Stift) und Krone erhalten. Das Ziel ist ein vorhersagbarer und langfristig stabiler Zahnerhalt. Es werden bewährte Techniken wie die Anhebung des tiefsten Defekts mit Komposit, zum Beispiel um eine Teilüberkronung im Seitenzahnbereich zu ermöglichen, oder die adhäsive Fragmentbefestigung zum Beispiel nach Kronen- oder Kronen-Wurzel-Fraktur gezeigt mit Hinweisen zu ihrer Langzeitprognose. Zudem werden Möglichkeiten und Limitationen von besonderen Techniken, wie die der axialen Extrusion der Zahnwurzel, dargelegt. Dies kann mit Hilfe von Magneten oder Gummizügen gelingen sowie auf chirurgische Weise mittels Benex II oder EasyXTract.

Mobirise

Prof. Dr. Sebastian Bürklein

Hybridkonzepte in der Endodontie - individuelle und fallbasierte Therapieplanung

Mit modernen und hoch flexiblen Nickel-Titan-Instrumenten ist die Wurzelkanalbehandlung selbst von Zähnen, die komplexe Wurzel- und Wurzelkanalanatomien aufweisen, mit einer hohen Sicherheit und einer guten Prognose möglich geworden. Mittels Wärmebehandlung und neuen Designs sind die Instrumente immer flexibler geworden und weisen zudem eine hohe Frakturresistenz auf. Die Hersteller suggerieren uns bisweilen, dass Wurzelkanalbehandlungen sogar mit nur einer einzigen Feile möglich sind. In der täglichen Praxis stellt sich jedoch oft die Frage nach der Auswahl des richtigen Instruments bzw. der richtigen Instrumente für eine erfolgreiche Therapie. Gelegentlich erfordern die Umstände, zum Beispiel starke Krümmungen, interne Resorptionen, irreguläre Wurzelquerschnitte oder Kalzifizierungen, die Verwendung von unterschiedlichen Instrumenten mit speziellen Eigenschaften. Mit sogenannten Hybrid-Lösungen, also der Kombination von zwei oder mehreren Technologien, Techniken und/oder Instrumenten – wobei jede für sich bereits eine mehr oder weniger gute Lösung darstellt – wird der Arbeitsablauf leichter oder überhaupt erst möglich. Dabei sind die klinische und radiologische Diagnostik entscheidende Parameter zu einer individuellen, fallbezogenen Auswahl von Instrumenten und Techniken, um solche Fälle erfolgreich anzugehen. Im Vortrag werden diverse komplexe endodontische Fälle exemplarisch zur Veranschaulichung der Hybridtechniken herangezogen.

Mobirise

Univ.-Prof. Dr. Jeremias Hey

3-D gedruckte Restaurationen als neue Therapiemöglichkeit

Die additive Fertigung hat sich im dentalen Bereich etabliert und entwickelt sich rasant weiter. Inzwischen wird sie nicht mehr nur für die Herstellung von Schienen, Schablonen oder individuellen Abformträgern genutzt, sondern auch für provisorische Kronen und Brücken. Seit etwas mehr als einem Jahr ist sogar ein Hybridmaterial für den Druck von definitivem Einzelzahnersatz verfügbar. Der große Vorteil der additiven gegenüber der subtraktiven Fertigung besteht im ökonomischeren Materialverbrauch, in der geringeren Fertigungszeit sowie in der Realisierung komplexerer Formgestaltung. Beispielsweise lassen sich spitzwinklige Innengeometrien, aber auch sehr dünne Schichtstärken realisieren. Die Technologie erlaubt es, defektorientiert zu drucken. Restaurationen für Zahnhartsubstanzdefekte mit scharfkantiger Konfiguration lassen sich ohne ein Abrunden derselben passgenau anfertigen. Insbesondere Patienten mit Erosionen, Attritionen und Abrasionen könnten von dieser Therapiemöglichkeit profitieren. Die klinische Eignung der gedruckten Restaurationen für diese Patientengruppe wird momentan im Rahmen einer klinischen Studie in der Charité-Universitätsmedizin Berlin überprüft. Im Vortrag werden das Konzept und die bisherigen Ergebnisse dargestellt.

Mobirise

Univ.-Prof. Dr. Dr. Dr. h. c. mult. Ulrich Joos

Möglichkeiten und Grenzen individualisierter Therapie in Oral- und Kieferchirurgie

Moderne Techniken erlauben zunehmend eine individualisierte Therapie von Patienten. Diese erstreckt sich auf nahezu alle Bereiche der Medizin. Bekannt wurde diese Therapieform in der Tumortherapie während der Entwicklung der Corona-Impfstoffe, insbesondere durch die Fa. BioNTech mit den mRNA Impfstoffen. Ursprünglich hat sich das Unternehmen auf die Entwicklung und Herstellung von aktiven Immuntherapien für einen patientenspezifischen Ansatz zur Behandlung von Krebs spezialisiert. Schon seit längerem werden individuelle Rekonstruktionsmethoden im CAD/CAM Verfahren sowohl in der Tumor-, Fehlbildungschirurgie und Implantologie eingesetzt. Auch im Bereich des Gewebeersatzes wird versucht, sowohl Knochen wie auch Weichgewebe, individuell herzustellen. Im Vortrag werden die Möglichkeiten, aber auch die Grenzen der individuellen Therapie anhand von Beispielen aufgezeigt.

Mobirise

PD Dr. Dr. Philipp Kauffmann

Individualisierte Tumortherapie-Was der Zahnarzt wissen muss!

Die medizinische Versorgung von Krebspatienten wird immer komplexer. Die chirurgischen und medikamentösen Therapieoptionen werden individuell für den jeweiligen Patientenfall in Tumorboards beschlossen und in Absprache mit dem Patienten durchgeführt. Der Zahnärztin und dem Zahnarzt kommt eine wichtige Bedeutung in Hinblick auf Infektionsprophylaxe, Mundgesundheit und hiermit einhergehend auch auf die allgemeine Gesundheit, gerade unter dem Aspekt einer das Immunsystem beanspruchenden Krebstherapie, zu. Verschiedene Chemotherapien und Immuntherapien sowie eine Bestrahlung stellen die Zahnärztin und den Zahnarzt immer wieder vor die Herausforderung, was vor welcher Therapie zahnmedizinisch sinnvoll zu sanieren und ob ein Zahnerhalt möglich ist. Was gilt es unter bestimmten Medikamenten während der Therapie zu beachten, sollte eine zahnmedizinische Behandlung während der Krebstherapie notwendig werden? Dieser Vortrag stellt die wichtigsten Aspekte zusammen, die für eine sichere Behandlung für den Patienten und die Zahnärztin bzw. den Zahnarzt wichtig sind.

Mobirise

PD Dr. habil. Dr. med. dent. Michael Gahlert

Personalisierte Auswahl von Zahnimplantaten aus Titan oder Keramik- Behandler- und Patientenoptionen

Die patientenorientierte Auswahl oralchirurgischer Verfahren berücksichtigt vor allem die Risikoabwägung, wann bei welchen Patienten bestimmte Techniken angewendet werden können. Besonders bei augmentativen Verfahrenstechniken oder bei der Entscheidung zur Sofortimplantation kann dies von großer Bedeutung für den Erfolg oder Misserfolg der gewählten Verfahren sein. Die Materialauswahl kann dabei durchaus eine Rolle spielen. Da bei Keramikimplantaten eine niedrigere Plaqueaffinität evident ist als bei Titanimplantaten, könnten sich Zahnimplantate aus Keramikmaterialien besser eignen bei Patienten mit Parodontitishistorie. Die Einschätzung der gesundheitlichen Historie von Patienten kann uns die Auswahl der heutigen zur Verfügung stehenden Materialien damit erleichtern. Die patientenindividualisierte Implantologie gibt heutigen Keramikimplantaten daher ein besseres Verständnis zum definierten klinischen Einsatz für ambitionierte Implantologen.

Mobirise

Prof. Dr. Peter Rammelsberg

Kombiniert zahn-/implantatgestützter Zahnersatz – Chancen und Risiken

Obwohl kombiniert zahn-/implantatgestützte Brücken seit Jahrzehnten erfolgreich sind, werden sie von den Befürwortern rein implantatgestützter Brücken als noch akzeptable, aber risikoreiche Versorgung betrachtet. Bei den aktuellen Konzepten für herausnehmbare implantatverankerte Prothesen sind natürliche Pfeiler nicht vorgesehen. Auch implantatprothetische Planungen sollten sich auf systematische Risikoanalysen stützen und den Erhalt des Restgebisses in den Vordergrund stellen. Auf der Basis von aktuellen klinischen Langzeitstudien werden daher die Risiken von Implantatverlusten sowie weiteren biologischen und technischen Komplikationen im Vergleich zu rein implantatgestützten Brücken und Prothesen analysiert. Dabei zeigt sich, dass die kombinierte Verankerung bei Brücken und Prothesen die Prognose der Implantate geringfügig verbessert. Die Prognose der Brücken und Prothesen wird dagegen überwiegend durch technische Komplikationen wie Verblendabplatzungen und Dezementierungen beeinflusst. Bei Brücken lässt sich unabhängig von der Abstützung eine Reduktion der Komplikationen durch Einsatz permanenter Zemente und durch Vermeidung von Verblendungen, zum Beispiel monolithische Zirkoniumdioxidkeramik erreichen. Bei Prothesen können ausschließlich vestibulär verblendete Sekundärkronen zur Risikoreduktion empfohlen werden.

ABSTRACTS FÜR DAS PROGRAMM FÜR ZAHNMEDIZINISCHE FACHANGESTELLTE UND PRAXISMITARBEITENDE

Mobirise

Prof. Dr. Dr. Thomas Beikler 

Gingivahyperplasie

Das Übermaß an Zahnfleisch stellt das zahnärztliche Team ebenso vor Probleme wie das Defizit. Wenngleich die klinischen Symptome einander ähneln, sind die Ursachen für eine Gingivahyperplasie sehr unterschiedlich. Für das zahnärztliche Team ist es wichtig zu wissen, was den Zahnfleischüberschuss bedingt, da hiervon der Erfolg der eingeleiteten Therapiemaßnahmen abhängt. Der Vortrag hat daher zum Ziel über Klassifikation, Diagnostik und die zur Verfügung stehenden Therapieoptionen bei Gingivahyperplasien zu informieren, um diese gar nicht so seltene Veränderung erfolgreich zu behandeln und nach Möglichkeit deren Entstehung und Wiederkehr zu verhindern.

Mobirise

Dr. Christian Bittner

Von Prophylaxe bis Therapie - Behandeln und Kommunizieren bei PZR, UPT und PAR

Die neuen PA-Richtlinien fordern uns mittlerweile zunehmend bei der Aufklärung, Kommunikation und folgerichtigen Erklärungen gegenüber Patienten. Dieser hört Begriffe wie „Vorbeugung“, „Behandlung“, „Therapie“ und „Vorsorge“, versteht aber oft nur „Bahnhof“! Aber gerade in der Abgrenzung von Prophylaxe zur Therapie liegt der Schlüssel für das Verständnis und die Mitarbeit des Patienten. In diesem Vortrag werden einerseits Hilfsmittel und Tricks gezeigt, wie man sich durch die Tücken von UPT a bis g, von Tertialen und BEVs hangelt, ohne den Überblick zu verlieren. Andererseits wird vermittelt, wie mit allerlei Alltagsvergleichen der Patient „bei der Stange gehalten“ und für die eigene Arbeit begeistert werden kann.

Mobirise

Christin Damann

Implantatpatienten - optimal betreut

Jährlich werden ca. 1,3 Millionen Implantate inseriert. Tendenz steigend. Dabei weist fast jedes zweite Implantat entzündliche Veränderungen auf und bei ca. 22% liegt bereits ein Verlust des implantattragendem Knochens vor, ebenfalls Tendenz steigend. Die Kostenintensität einer Prävention der Periimplantitis ist durch die frühzeitige Therapie der periimplantären Mukositis günstiger einzustufen als die Behandlung einer klinisch manifesten Periimplantitis. Demnach ist das Vorbeugen besser als das Behandeln der Periimplantitis und eine adäquate Implantatnachsorge ein wichtiges Element der zahnärztlichen Praxis. In der Implantatnachsorge, auch unterstützende periimplantäre Therapie (UPIT) genannt, kann das Praxisteam eine entscheidende Rolle einnehmen. Das Verständnis des Patienten für die wiederkehrende kostenintensive Nachsorge muss erarbeitet werden. Zahnärztin bzw. Zahnarzt und Prophylaxefachkraft sollten in Abstimmung die UPIT gemeinsam managen. Der Fokus liegt dabei in der Vermeidung von Biofilmakkumulationen, das Erkennen von Risikofaktoren, der Vermeidung und Früherkennung von periimplantären Erkrankungen sowie dem Festlegen eines individuellen Risikointervalls. In dem Vortrag wird das nötige Know-how vermittelt, um Patienten mit Implantaten adäquat betreuen und beraten zu können. Gemeinsam im Praxisteam wird so für eine hervorragende Patientenbindung und effiziente Patientenführung gesorgt. Folglich ist die UPIT eine Win-Win-Situation für den Patienten und die Zahnarztpraxis.

Mobirise

Dr. Christoph Sandweg

Pimp your Endo – Gimmicks

Eine endodontische Behandlung in der täglichen Praxis kommt oft ungeplant und muss dennoch effizient durchgeführt werden, um eine effektive Schmerzbehandlung zu gewährleisten. In diesem Vortrag werden Ihnen Gerätschaften und Hilfsmittel vorgestellt, die den Alltag besonders in der Kassenpraxis ungemein erleichtern. Dabei geht es nicht um Laseranwendung oder 3D-Röntgen und andere oft immens teure Investitionen, sondern um die oft kostengünstigen, aber effizienten „Gimmicks“, die das Leben im Praxisalltag ungemein erleichtern können im Bereich der Endodontie.
Dieser sehr praxisbezogene Vortrag zeigt unsere Vorgehensweise nach nunmehr 34 Jahren Berufserfahrung. Hierbei geht es nicht nur um die Kofferdamproblematik, sondern insbesondere um die Hilfsmittel, die bei der Assistenz am Behandlungsstuhl den Arbeitsalltag ungemein erleichtern.
Der Kurs vom Praktiker für die Praktiker wird Ihren Arbeitsalltag erleichtern und zeigt Mittel und Wege auf, auch in einer Kassenzahnarztpraxis ohne erheblichen Mehraufwand eine hohe Qualität bei der endodontischen Behandlung zu erzielen und damit zufriedene und schmerzfreie Patienten zu gewinnen.

Mobirise

Prof. Dr. Anja Liebermann

Grundlagen der adhäsiven Befestigung – Wissen 2.0

Der Vortrag vermittelt fundiertes Wissen über die adhäsive Befestigung von zahnfarbenen Restaurationen zusammen mit wichtigen Details und Fallstricken für den klinischen Alltag. Das Wissen spielt in der restaurativen Therapie eine entscheidende Rolle für ein ästhetisches Endergebnis mit optimalem Langzeiterfolg.

Mobirise

Univ.-Prof. Dr. Dr. h.c. Holger Jentsch

Braucht man Schmelzmatrixproteine und andere Adjuvantien bei subgingivaler Instrumentierung?

Schmelzmatrixproteine sind in den letzten Jahren und Jahrzehnten nicht mehr aus der regenerativen Parodontitistherapie wegzudenken. So haben sie als Empfehlung auch Eingang in die europäische/deutsche Leitlinie der Parodontitistherapie gefunden.
Zusätzlich haben die Schmelzmatrixproteine eine Indikationserweiterung erfahren, die allgemein "Emdogain flapless" genannt wird. Der Vortrag nimmt unter Berücksichtigung der vorhandenen Literatur eine Standortbestimmung vor und gibt Hinweise für die praktische Anwendung. Außerdem werden die Fragen beantwortet, ob und welche andere Adjuvantien bei der subgingivalen Instrumentierung, einem wichtigen Arbeitsgebiet der Dentalhygiene, sinnvoll sein können.   

Adresse
  • Zahnärztekammer Nordrhein
  • Hammfelddamm 11
  • 41460 Neuss
Kontakt
Weiteres

Impressum

Designed with ‌

HTML Maker