Prof. Dr. Dr. Knut Achim Grötz
Die Implantologie als jüngste ZMK-Teildisziplin und gleichzeitig Querschnittsfach zwischen den klassischen „Lehrstuhl-Fächern“ steht seit Jahren im Spannungsfeld unterschiedlicher Einflüsse. Einerseits wird sie durch strukturierte post-graduierte Curricula bei einer stetig wachsenden Zahl an Kolleginnen und Kollegen zum integralen Bestandteil der alltäglichen zahnärztlichen Routine und gehört somit in die Hände des Generalisten. Andererseits hat sich ein Paradigmenwechsel durch den sukzessiven Wegfall früherer Implantat-Kontraindikationen bezogen auf Patientenkollektive, wie Diabetes, Osteoporose, Rheuma-Erkrankungen u.v.m. vollzogen. Die resultierende personalisierte Implantologie leitet, auch basierend auf Leitlinien-Empfehlungen, Indikationen für den einzelnen Patienten ab. Bei diesen sogenannten Risikopatienten gliedert sich dann nicht selten die Versorgung selbst in Etappen, in denen sich Generalist und Spezialist „die Bälle zuspielen“. Beispielsweise kann die besonders risikobehaftete Augmentationschirurgie oder auch Implantatinsertion beim operativen Spezialisten in universitären oder außeruniversitären Zentren erfolgen, während sich ab der prothetischen Versorgung bis zur dauerhaften Nachsorge die Praxis des Hauszahnarztes kompetent engagiert. Insofern sind in der Implantologie die Schnittstellen und Unterschiede von Universität und Praxis keine Parallelwelten, sondern medizinische Sektoren, die sich zum Besten unserer Patienten gegenseitig ergänzen.
Prof. Dr. Patrick Schmidlin
Konservieren oder Extrahieren? Und was kommt dann? Das ist das komplexe Spannungsfeld, in dem wir uns oft in der täglichen Praxis befinden. Dies gilt nicht nur für einfache Konzepte basierend auf der Adhäsivtechnik, sondern auch in Bezug auf das Vertrauen in ein reduziertes, aber gesundes Restattachment. Dieser Vortrag beleuchtet kritisch mehr oder weniger einfache und alltägliche zahnerhaltende Maßnahmen in der Praxis und diskutiert anhand verschiedener Fallbeispiele Behandlungsmodalitäten in Bezug auf (Nicht- oder Minimal-)Invasivität. Dabei wird der Fokus auf folgende die Themenschwerpunkte „restaurative Zahnmedizin und der Einsatz von Komposit“ sowie „parodontale Behandlungsmöglichkeiten stark angeschlagener Wurzel“ gelegt. Manchmal kann weniger mehr sein!
Prof. Dr. Daniel Edelhoff
Mit der Einführung digitaler Technologien in die Zahnheilkunde haben sich zahlreiche zusätzliche Möglichkeiten in der Diagnostik, der Behandlungsplanung und der Kommunikation eröffnet, die eine weitaus höhere Vorhersagbarkeit, insbesondere für komplexe prothetische Rehabilitationen, gewährleisten. Damit bieten sich neuartige Optionen bei der Vorbehandlung komplexer Fälle an, indem dem analytischen Wax-up entsprechende zahnfarbene Prototypen über einen längeren Zeitraum, im Sinne einer funktionellen und ästhetischen Evaluierung, reversibel „Probe gefahren“ werden können.
Die rasanten materialtechnischen Entwicklungen auf dem Gebiet der Keramiken und Polymeren haben zu völlig neuen Behandlungsmöglichkeiten geführt, die sich in einem erweiterten Indikationsspektrum und weniger invasiven Präparationsgeometrien widerspiegeln. Durch die frühzeitige Definition des Behandlungsziels in Form eines Wax-ups wird ein besonders ökonomischer Umgang mit gesunder Zahnhartsubstanz und eine hohe Vorhersagbarkeit ermöglicht.
Ziel dieses Vortrages ist es, den Teilnehmenden einfach umzusetzende Behandlungskonzepte für die moderne Praxis an die Hand zu geben, die die ästhetischen und funktionellen Grundsätze berücksichtigen und langzeitstabile Restaurationen gewährleisten. Anhand zahlreicher klinischer Beispiele wird ein Update zu den verschiedenen prothetischen Indikationsbereichen mit modernen Restaurationsmaterialien gegeben, vom festsitzenden bis herausnehmbaren Zahnersatz.
Dr. Christoph Sandweg
Immer neue Feilensysteme, immer neue Fachausdrücke, immer teureres Equipment, immer mehr Gerichtsverfahren wegen endodontischer Behandlungen. Kann man überhaupt noch eine suffiziente und effiziente Wurzelbehandlung in der Generalistenpraxis durchführen? Wie das möglich ist, erfahren Sie in diesem Vortrag.
Prof. Dr. Dr. Greta Barbe
Mit höherem Alter und dem Eintritt chronischer Erkrankungen steigt das Risiko für (Wurzel-) Karies, Parodontitis und Zahnverlust. Beweisgestützte präventive und therapeutische Strategien sind für jüngere Menschen gut bekannt. Es gibt wenig Gründe, warum diese nicht auch im höheren Alter funktionieren sollten. Unser Zugang zu dieser Patientengruppe und die organisatorische Umsetzung der bereits verfügbaren Konzepte stellen aktuell das wohl größere Problem dar. Ziel einer methodisch hochwertigen Studienplanung ist eine möglichst gut definierte Patientenpopulation hinsichtlich der klinischen Charakteristika bei gleichzeitig standardisierten Umfeldbedingungen unter Ausschluss möglicher Einflussfaktoren. Wenn diese Faktoren streng auf klinische Studien in der Seniorenzahnmedizin angewandt werden, bilden die Ergebnisse möglicherweise nicht das realistisch Erwart- und Machbare ab. Die Ergebnisse können dann nicht als Blaupause für zukünftige Versorgungskonzepte dienen. Anhand der verkürzten PAR-Versorgungsstrecke nach §22a wird diskutiert, ob und wie es in der Seniorenzahnmedizin gelingen kann, fehlende Evidenz unter Bedingungen zu schaffen, die die Umsetzbarkeit und den Erfolg zahnmedizinischer Therapien realistisch bewertet. Ebenso werden Hindernisse und fördernde Faktoren bei der Translation neuer Versorgungskonzepte und Therapien aus der Wissenschaft in die Praxis diskutiert.
Prof. Dr. Bernd Wöstmann
Digital ist gegenwärtig ein Megatrend – auch in der Zahnheilkunde. Das trifft auch für die klassische Abformung zu, die immer mehr durch digitale, intraorale Scans ersetzt wird. Intraorale Scansysteme allerdings als reinen Abformersatz anzusehen, ist definitiv zu wenig. Vielmehr haben sie das Potential sowohl das diagnostische als auch therapeutische Repertoire der Zahnheilkunde erheblich zu erweitern. Die Möglichkeiten beginnen sich gerade erst zu entwickeln und sind bei Weitem noch nicht ausgeschöpft. Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage, an welcher Stelle der Entwicklung wir stehen. Ist die digitale Abformung tatsächlich schon praxisreif oder ist es mehr ein Spielfeld für Universitäten und Enthusiasten? Welche Indikation geht schon digital und ist schon fast ein Muss? Ist man schon nicht mehr „state of the art“, wenn man noch herkömmlich arbeitet oder wollen uns die Hersteller diesen Eindruck nur vermitteln? Da stellt sich schnell die Frage, was können die Scanner tatsächlich. Was lässt sich nicht scannen und muss noch analog abgeformt werden? Und wie geht es weiter mit der analogen und digitalen Abformung? Diesen Fragen nachzugehen, hat sich der Vortrag zum Ziel gesetzt!
Prof. Dr. Daniel R. Reißmann
Schmerzen im Bereich der Kiefergelenke und Kaumuskulatur sowie damit einhergehende Funktionseinschränkungen sind die Kardinalsymptome von craniomandibulären Dysfunktionen (CMD). Sie stellen eine häufige und behandlungsbedürftige Beeinträchtigung unserer Patienten dar. Sie können der alleinige Grund für das Aufsuchen einer zahnärztlichen Praxis sein oder im Rahmen einer komplexen zahnmedizinischen Rehabilitation imponieren. Die adäquate Behandlung dieser Beschwerden ist nicht nur aus Sicht der Patienten wichtig, sie ist auch im Sinne einer funktionellen Vorbehandlung vor einer prothetischen Therapie essenziell. Auch wenn eine Vielzahl von Optionen zur Behandlung von CMD zur Verfügung steht, werden in der Praxis zumeist nur Schienen eingesetzt und die Patienten zur Physiotherapie überwiesen. Diese Behandlungen sind jedoch überwiegend symptomorientiert und nicht kausal. Eine nachhaltige Verbesserung des Gesundheitszustandes kann oft nicht erreicht werden. In spezialisierten Sprechstunden an Universitätskliniken stehen dagegen interdisziplinäre Therapieansätze im Vordergrund.
Dieser Vortrag zeigt auf, wie durch eine kurze und zielgerichtete Diagnostik eine individualisierte Therapie zur Behandlung von CMD ausgewählt und in einem praxistauglichen Konzept umgesetzt werden kann. Es wird gezeigt, wie eine optimale Schnittstelle zwischen Praxis und Universität gestaltet werden kann.
PD Dr. Daniel Hagenfeld
Die Umsetzung einer modernen und innovativen Prophylaxebehandlung umfasst mehr als „nur“ ein Reinigen der Zähne. Um Vertrauen, Wohlfühlatmosphäre und eine gute Patientenadhärenz zu schaffen, ist eine patientenorientierte Handlungsempfehlung ein elementarer Part der Behandlungssitzung. So können gezielt Produkte bei Patienten mit Beschwerden, wie z.B. hoher Karieslast, Mundtrockenheit, parodontalen Auffälligkeiten oder empfindlichen Zahnhälsen angepriesen werden. Die Tipps für die häusliche Mundhygiene können so individuell sein, wie es unsere Patienten und Patientinnen selbst sind. Doch welches Mundhygieneprodukt ist eine gute Empfehlung für meine Patientin und meinen Patienten? Sind Produkte mit einem guten Marketing auch gleichzeitig die beste Empfehlung? In diesem Vortrag lernen Sie, welche Wirkstoffe aus Leitliniensicht in der Beratung zu platzieren sind, und welche patientenindividuellen Empfehlungen ausgesprochen werden können.
Annette Schmidt
85 Prozent der Zahnarztpraxen sprechen von PZR, GBT, UPT/UIT, wenn sie die Vorteile einer medizinischen Prophylaxesitzung erklären. Damit werden weder Vertrauen noch Bindung aufgebaut. Prophylaxe ist viel mehr: Sie betrifft die Körper- und Mundgesundheit. Sie ist die Basis für die Zahnheilkunde. Im Idealfall tritt die „Last“ der medizinischen Prophylaxe als Lust auf, Zähne zu zeigen oder Biss zu haben, damit der Zahn der Zeit nicht zu sehen ist. Prophylaxe wird für den Patienten zum persönlichen Gewinn – spürbar, messbar, erlebbar.
Im Vortrag geht es um Wahrnehmung und Wahrheiten, Motivation und Motive menschlichen Verhaltens. Wie überwinden Sie den „inneren Schweinehund“? Es werden Risikoprofile aufgezeigt: Was ist entscheidend wofür? Wie und woran erkennt der Patient seine Individualität? Es geht um das Patienten-Beziehungsmanagement: Wie gewinnen und binden Sie Ihre Patienten? Wie erkläre ich meinen Patienten, was ich weshalb gerade tue?
Prof. Dr. Yvonne Jockel-Schneider
Parodontale Erkrankungen entstehen auf dem Boden eines dysbiotischen Biofilmes, welcher oft eine Folge eines chronisch-gesundheitsschädlichen Lebensstils ist. Der derzeit etablierte Standard in der Therapie von Gingivitis und Parodontitis besteht in der regelmäßigen professionellen mechanischen Entfernung des dentalen Biofilmes und der Steigerung der Effektivität der häuslichen Mundhygiene. Basis des „Würzburger Konzeptes“ ist neben dieser symptomatischen Behandlung (Reduktion der Plaquemenge) auch eine kausale Therapie (Modulation des oralen Keimspektrums) durch die Substitution probiotischer Schlüsselkeime wie Limosilactobacillus reuteri, Präbiotika oder Ernährungslenkung.
Neben der Beschreibung der prinzipiellen entzündungsförderlicher Mechanismen werden auch Daten aus klinischen Interventionsstudien vorgestellt, die aufzeigen, wie der Einsatz von Pro- und Präbiotika die Reduktion von Entzündungsprozessen im Mund, aber auch in einem allgemeinmedizinischen Sinne unterstützen kann.
Dr. phil. Esther Oberle
Sie wissen aus eigener Erfahrung: Wie man es macht, ist es falsch. Sind Sie pünktlich, heißt es, Sie wollen kontrollieren. Sind Sie unpünktlich, sind Sie ein schlechtes Vorbild. Sind Sie nett, wollen Sie sich anbiedern. Sind Sie nicht nett, sind Sie kalt. Machen Sie viele Meetings, sind Sie ein Schwätzer. Machen Sie wenige, stimmen Sie sich nicht ab. Ein schwieriges Unterfangen! Doch Führung ist keine Glückssache, sondern ein Handwerk. Führung kann man lernen. Sie beginnt mit Selbstführung.
Wenn es darum geht, den eigenen Erfolg weitgehend selbst zu bestimmen und zufriedener und intensiver zu leben, sind Sie mit diesen Anregungen zum (Lebens-)Erfolg genau richtig. Dieser Vortrag zeigt Ihnen die Möglichkeiten, mit denen auch Sie in der Lage sind, Ihre Kommunikation mit sich und anderen in ungeahnte Höhen zu schrauben. Sie gewinnen Einblicke in wirkungsvolle Formate, Techniken und Tools. Sie werden fit for Leadership und lernen, sich vom Unterlasser zum Unternehmer zu entwickeln.
Tobias Bartel
Die meisten von Ihnen werden im Praxisalltag spüren, dass der demographische Wandel und Trends den Erfolgsfaktor Personal zu einer echten Herausforderung machen. Konnten sich früher Arbeitgeber ihre Mitarbeitenden nach einer Stellenanzeige aussuchen, wählen heute die Mitarbeitenden ihr Unternehmen aus. Mit bewährten Mitteln wird es zunehmend schwieriger, im Bewerbermanagement Zugriff auf Quantität und Qualität zu haben. Aber es gibt eine Vielzahl neuer Möglichkeiten. Diese müssen kein Geld kosten, sondern erfordern nur Umdenken und Kreativität. In diesem Vortrag werden Best-Practice-Beispiele im Bewerbermanagement sowie Kreativtechniken für Ideenfindung und Innovation vorgestellt.
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